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PM _ 10-Sekunden-Regel bei Übergriff?

Mit großem Unverständnis nehmen wir die Berichterstattung über das Urteil eines italienischen Gerichts im Fall eines sexuellen Übergriffs zur Kenntnis.

Ein Schulhausmeister soll einer 17-jährigen Schülerin auf einer Treppe in die Hose gefasst und ihr Gesäß berührt haben. Das italienische Gericht sprach den Mann in der vergangenen Woche jedoch frei - weil der Übergriff weniger als zehn Sekunden gedauert haben soll.

Ohne nun die Details zu diesem Fall zu kennen, ist es aus grundsätzlichen Erwägungen aus unserer Sicht von Bedeutung die Hintergründe und Konsequenzen zu kennen und in den Blick zu nehmen.

Insbesondere stellen sich folgende Fragen:

  • Welches ist die rechtliche / gesetzliche Grundlage für die Anwendung des Parameters „zeitliche Dauer des sexuellen Übergriffs“ im vorliegenden Urteil?

und

  • Ist dies mit den Zielen und Vorgaben der Istanbul Konvention vereinbar?
  • Ist oder wird dieses Urteil rechtskräftig?

Der hessische LandesFrauenRat hat sich daher an den Deutschen Frauenrat gewandt, mit der Bitte diesen (ggfs. weiteren) Fragen nachzugehen.

Der LandesFrauenRat Hessen vertritt mit rund 50 hessischen Frauenverbänden und Frauengruppen von gemischten Verbänden die Interessen von mehr als 1,2 Millionen Frauen und arbeitet unabhängig, überparteilich und überkonfessionell.

 

Pressemitteilung zum Herunterladen.

Freiheit ist weiblich. Solidarität mit den Frauen im Iran

PRESSEMITTEILUNG

Vor einem Monat verstarb die 22-jährige Jîna Mahsa Amini in einer Klinik, nachdem sie von der iranischen Sittenpolizei festgenommen wurde, weil sie gegen die islamische Kleiderverordnung verstoßen haben soll. Seit einem Monat gehen tausende Frauen, Mädchen und Männer im Iran auf die Straße.

Seit dem Tod von Jîna Mahsa Amini zeigen Frauen im Iran einen unglaublichen Mut und riskieren ihr Leben, um ihre Freiheit einzufordern. Frauen und  Mädchen verbrennen ihre Kopftücher, schneiden sich die Haare ab und unter der Parolen  “Jin – Jiyan – Azadi” – was so viel bedeutet wie "Frauen. Leben. Freiheit“ fordern sie ein Ende der Unterdrückung.

Seit einem Monat reißen die Proteste im Land nicht ab. Sie haben sich nach dem Tod der jungen Jîna Mahsa Amini am vergangenen 16. September wie ein Lauffeuer im gesamten Land ausgebreitet. Dutzende Menschen sind in den vergangenen Wochen bereits bei den Protesten ums Leben gekommen. Trotz massiver Gewalt gegen die Proteste schöpfen junge Menschen neue Hoffnung.

Der sinnlose Mord an Jîna Mahsa Amini ist das Ergebnis derselben patriarchalischen und autokratischen Kräfte, die Frauen auf der ganzen Welt unterdrücken.

Wir stehen an der Seite der mutigen Frauen im Iran und unterstützten alle Frauen im Iran und weltweit in ihrem Kampf für Selbstbestimmung.

Frauenrechte sind Menschenrechte!

So können Sie auch unterstützen:

Teilen Sie Informationen und Beiträge zu Protesten, besuchen Sie Veranstaltungen, auf denen Sie mehr über unterdrückte Minderheiten erfahren und schließen Sie sich den Protesten an.

                                                                       

Sigrid Isser                                                           Andrea Gerlach
Vorsitzende                                                          Stellv. Vorsitzende