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70 Jahre LandesFrauenRat Hessen – die stärkste Stimme für die Frauen in Hessen. Ein Grund zum Feiern!

„Wir haben es geschafft!“ – rief Sigrid Isser, Vorsitzende des LandesFrauenRats Hessen, in dem Georg-Büchner-Saal der Hessischen Staatskanzlei und begrüßte alle anwesenden Gäste herzlich zu der Feierstunde des 70-jährigen Bestehens des LandesFauenRats Hessen am 28. November 2022. Selten ist die Staatskanzlei so weiblich, wie an dem gestrigen Abend. In ihrer Begrüßung betonte Sigrid Isser, wie wichtig das persönliche Vernetzen und die Sichtbarkeit der Frauen ist. Durch die Einschränkungen der letzten zwei Jahre der Corona-Pandemie hat das persönliche Miteinander gefehlt. „Die digitalen Austausche sind zwar eine tolle Möglichkeit, das persönliche Treffen bringt uns aber weiter“ – so Isser, „wir müssen miteinander reden, um die Arbeit für die Frauen weiter voranzubringen. Wir sind noch nicht fertig. Wir müssen uns weiter einmischen“.

Herr Staatsminister Kai Klose betonte in seiner Festansprache, wie wichtig der Beitrag und die Arbeit des LandesFrauenRats für die ganzheitliche Frauenpolitik in Hessen ist. Nach einem kurzen historischen Exkurs machte Herr Staatsminister deutlich, dass der LandesFrauenRat Hessen mit nun 47 Mitgliedsverbänden einen wichtigen Beitrag dazu leistet, die Interessen von 1,2 Millionen Frauen in Hessen zu vertreten, unter anderem durch die Vertretung in verschiedensten Gremien. „Der LandesFrauenRat Hessen ist eine Seismologin für wichtige gesellschaftliche Themen. Er ist eine nicht zu überhörende, laute Stimme für die Frauen in Hessen“ – so Klose.

Die Vizepräsidentin des Hessischen Landtags, Heike Hofmann, MdL, bedankte sich bei dem Vorstand und den Mitgliedsverbänden des LandesFrauenRats Hessen für die erfolgreiche Arbeit in den letzten Jahrzehnten für die politische Gleichberechtigung der Frauen. „Es wurde viel erreicht. Es gibt aber noch viel zu tun. Z.B. Frauen in den Parlamenten, der Kampf gegen das Gender-Pay-Gap und für gleiche Aufstiegschancen. Vor allem das Thema Gewalt an Frauen bleibt alarmierend. Die Zahlen der Femizide sind im Vergleich zu 2018 gestiegen und wir erleben seit der Corona-Pandemie ein Roll-Back in der Gleichstellung. “ – so Hofmann.

Die Vorsitzende des Büros für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e.V., Ulrike Schmidt-Fleischer, nahm Bezug auf die Rede von Sigrid Isser und betonte in ihrem Grußwort auch, wie wichtig das Vernetzen und die Sichtbarkeit der Frauen für eine gleichberechtigte und gerechte Gesellschaft ist. Der LandesFrauenRat Hessen und das Büro für Staatsbürgerliche Frauenarbeit e.V. bilden seit nun 70 Jahre eine historische Einheit. „Wir haben unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte, aber wir verfolgen das gleiche Ziel: die Verwirklichung des in Art. 3 GG verankerten Gleichheits- und Gleichberechtigungsgebotes (Auszug aus der LFR-Satzung). Mit Stolz dürfen wir heute auf 70 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken und hoffungsvoll in die Zukunft, auf die kommenden 70 Jahre, schauen. Auf die täglichen, neuen Versuche und Herausforderungen, Frauen mit verschiedensten Belangen zu unterstützen und die Werte unserer demokratischen Gesellschaft zu bewahren und zu fördern.“ – so Schmidt-Fleischer.

Auch von den benachbarten Landesfrauenräten kamen herzliche Glückwünsche und Grußworte.

Die Vorsitzende des FrauenRats Nordrhein-Westfalen, Andrea Rupp hob hervor, dass Frauen aktuell vor immense Herausforderungen gestellt werden. „Es ist wichtig, dass Frauen an allen Tischen sitzen, an denen Entscheidungen getroffen werden, die auch Frauen betreffen. Wir müssen immer aktuell und am Puls der Zeit bleiben.“ – so Rupp.

Vom Landesfrauenrat Rheinland-Pfalz begrüßten die neugewählte Vorsitzende Gisela Reiber sowie die Ehrenvorsitzende Claudia Rankers, und dankten dem LandesFrauenRat Hessen für das große Engagement in den vielen Jahren. „70 Jahre sind eine lange Zeit. Wir werden erst 30. Da sind zwei Generationen dazwischen. Frauen in Führungspositionen - wir brauchen mehr davon! Frauen sind die Hälfte der Gesellschaft und nur gemeinsam gestalten wir das Land.“ – sagte Rankers. Frau Reiber machte auf die vielen gemeinsamen Aktionen, die nicht nur durch die günstige geographische Nähe stattfinden, aufmerksam.

Mit einer persönlichen und emotionalen Laudatio überraschten die stellvertretende Vorsitzende, Andrea Gerlach, und die andere Vorstandsfrauen, Brigitte Ott, Dominique-Chantal Pontani und Ursula Pöhlig die langjährige Vorsitzende des LandesFrauenRats Hessen. Sigrid Isser ist seit 23 Jahren Mitglied im Vorstand des LandesFrauenRats Hessen, 21 Jahren davon als Vorsitzende. Damit ist sie die dienstälteste Vorsitzende eines Landesfrauenrats in Deutschland. Andrea Gerlach bedankte sich bei Sigrid Isser, auch im Namen des Vorstandes, für ihren Einsatz und ihr unermüdliches Engagement. In ihrer Rede verdeutlichte Andrea Gerlach, in wie vielen und in welchen ehrenamtlichen Ämtern Sigrid Isser tätig ist, und dass ihr Engagement kein Selbstzweck ist. Im Gegenteil. Sie setzt sich für andere ein. Für Senior*innen, für Frauen, für Kinder und am Ende des Tages für uns alle. Besonders die Frauen- und Gleichstellungspolitik gehört zu ihren Herzensthemen. Unermüdlich vertritt sie den LFR auf Demonstrationen und Veranstaltungen.

Nach dieser emotionalen Rede bedankte sich Sigrid Isser bei den Vorstandskolleginnen, beim Herrn Staatsminister, bei der Vizepräsidentin des Hessischen Landtags sowie bei allen Gästen für diesen besonders schönen Abend. Ein herzliches Dankeschön richtete Sigrid Isser an die ehemalige Geschäftsführerin des BüroF, Carolin Rauscher, und an die aktuelle Geschäftsführerin des BüroF, Isriela Bushkola, für deren Engagement im LandesFrauenRat Hessen. Auf humorvolle Art berichtete Sigrid Isser, wie sie selbst vor 23 Jahren zum LandesFrauenRat Hessen kam und schloss mit den Worten, die auch schon ihre Vorredner*innen gebraucht hatten: „es gibt noch viel zu tun!“.

Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Saxophonistin Regina Reiter, die Stipendiatin von Live Music Now Frankfurt e.V., der Da Ponte Stiftung Darmstadt, der Jeunesses Musicales International ist bzw. war.

Im Anschluss fand eine Kunstführung in den Räumlichkeiten der Staatskanzlei statt.