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1. Digitale Mitgliederversammlung LandesFrauenRat Hessen 2022 am 18. Februar 2022

Am 18. Februar 2022 fand die erste Mitgliederversammlung dieses Jahres des LFR-Hessen in digitaler Form statt.

Nach einer kurzen Vorstellung des Jahresthemas „Frauengesundheit“, konnte der der Vorstand LFR in den Austausch mit den Verbänden über dieses Thema gehen.

Intensiv wurde über die Abschaffung des § 219a StGB diskutiert. Gerade im Rahmen des Jahresthemas Frauengesundheit sollte beachtet werden, dass eine medizinische Leistung für Frauen nicht als Werbung betrachtet werden sollte. Ärztinnen sollten informieren dürfen, ohne dadurch Nachteile zu haben. Der Landesfrauenrat Hessen hat vor, diesbezüglich eine Pressemitteilung zu veröffentlichen. Dabei geht es grundsätzlich darum, die Gesundheitssysteme und -angebote für Frauen zu fördern.

Fast alle anwesenden Delegierten sprachen sich für die Abschaffung des § 219a StGB aus. Einige von Ihnen haben diesbezüglich Stellungnahmen veröffentlicht und haben diese der LFR-Geschäftsstelle zur Verfügung gestellt. Die Delegierte der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Diözesanverband Fulda, Maria-Luise Niemetz teilt mit, dass ihr Verband gegen die Streichung ist und der Bundesverband hierzu eine Stellungnahme veröffentlicht hat. Diese liegt ebenfalls in der LFR-Geschäftsstelle vor. Beim § 219a StGB geht es nicht um Schwangerschaftsabbruch, sondern um Informationsrecht, betonte Brigitte Ott. Silvia Brünnel, MdL, unterstützt ebenfalls diese Ansicht und erklärt, dass der freie Zugang an Information wichtig sei, um eine bewusste Entscheidung zu treffen. Andrea Gerlach erklärte zum Abschluss der Diskussion, dass es bei der Beurteilung des § 219a StGB nicht um moralische Bewertungen geht, sondern um die Gesundheit der Frauen.

Anna Dichtl und Luise Klaus von Mother Hood e.V. machten weiterhin auf das Thema Gewalt in der Geburtshilfe aufmerksam. Es gibt unterschiedlichen Dimensionen von Gewalt in der Geburtshilfe, und zwar: von der physischen persönlichen Gewalt bis zu den gesellschaftlichen Ungleichheiten und Diskriminierungen. Gewalt ist ebenfalls durch systemische Strukturen verursacht und in diesen verankert. Martina Klenk, Landesverband der Hessischen Hebammen, ergänzte zu dem Vortrag, dass es an frauenfreundlichen Geburtshilfen mangelt. Es fehlt die eins-zu-eins Betreuung.

Rona Größler, Geschäftsführerin des Frauengesundheitszentrums SIRONA e.V. in Wiesbaden, machte, nach einer kurzen Vorstellung ihrer Arbeit, deutlich, wie wichtig unabhängige Institutionen sind, die zahlreiche Themen zu Frauengesundheit anbieten.

Im Anschluss an die Versammlung konnten unsere Mitgliedsverbände über ihre aktuellen Themen und ihre Aktionen berichten.